
Kräuter - mein Wissen
… ich erkannte langsam die Heilwirkung der einzelnen Pflanzen und wollte jetzt wissen, wie sie anzuwenden sind.
Aber was heißt es schon eine Tinktur oder einen Absud herzustellen und ihn dann auch bei entsprechenden Beschwerden anzuwenden? Was braucht man, wie macht man das, was heißt kalt ansetzen oder warm ausziehen? Und kann man tatsächlich Tee aus den im eigenen Garten wachsenden Pflanzen herstellen oder viele der schönen Blüten auch essen?
Bis dahin hatte ich mich hauptsächlich darauf beschränkt, Kräuteröle herzustellen, um Salate und Speisen zu verfeinern. Als das dann gut klappte, wollte ich mehr erfahren und suchte nach geeigneten Informationen.
Diese fand ich bei einer erfahrenen Kräuterfrau im Vogelsberg. Sie zeigte mir, dass ich keine Angst im Umgang mit den Kräutern haben muss und dass die Kräuter uns finden, wenn wir sie brauchen.
Das Vertrauen in die Natur und daß jede Pflanze einen bestimmten Zweck erfüllt, spielt hierbei eine sehr große Rolle.
Nach dem Seminar, ausgestattet mit einem Zertifikat, dass mir Kenntnisse in der Anwendung der Kräuter bei verschiedenen Beschwerden und die Herstellung verschiedener Produkte aus Kräutern bescheinigte, konnte ich jetzt meine Kenntnisse nutzen.
Zunächst half ich in der Familie und im Bekanntenkreis bei kleineren Beschwerden wie Bauchschmerzen, Entzündungen, Erkältungen, Verstauchungen, Insektenstichen und und und.
Zur Abrundung und Erlangung der rechtlichen Kenntnisse im Umgang und der Weitergabe von Kräuterarzneien habe ich dann noch die Prüfung vor der IHK zur Erlangung der Sachkunde für freiverkäufliche Arzneimittel abgelegt.
Es ist jeden Tag aufs Neue spannend und ich lerne immer wieder neue Dinge. Bei den Kräutern lernt man – im wahrsten Sinne des Wortes – niemals aus.
Das ist auch der Grund, warum ich das Studium zur Phytotherapeutin angefangen und mittlerweilse auch mit erfolgreichem Abschluss beendet habe.
Im Studium haben wir uns sehr internsiv mit den Abläufen im menschlichen Körper und die zur Linderung der Beschwerden geeigneten Maßnahmen beschäftigt. Der Mensch als Ganzes in seinem Umfeld steht dabei im Vordergrund. Es hilft ja nichts, wenn ich nicht beachte, warum es dem Menschen nicht gut geht.
Nicht zu vergessen ist hier aber der wichtige Hinweis, dass bei Beschwerden immer erst einmal der Arzt gefragt werden soll.
Kräuterkundige sind kein Ersatz für den Arzt und stellen auch nicht die Diagnosen zur Behandlung von Beschwerden. Wir verlasssen uns auf das, was uns an Informationen gegeben wird.
Kräuter sollten nicht aufs Geratewohl genommen werden, da einige von ihnen besondere Wirkungen haben und diese nicht jedem bekannt sind.